Gemeiner Lein (Linum usitatissimum). Der seit jeher wirtschaftlich genutzte Gemeine Lein wird im Garten als Zierpflanze und als Gründünger geschätzt. Der Gemeine Lein gehört wie der Rote Lein (Linum grandiflorum) zur Familie der Leingewächse (Linaceae). Er ist auch als Saat-Lein oder Flachs bekannt. Das schon im Altertum als Nutzpflanze angebaute Gewächs stammt ursprünglich wohl aus Indien, ist mittlerweile aber weltweit verbreitet. Wild findet man Linum usitatissimum, so der botanische Name, kaum, meist handelt es sich dabei um den ähnlichen Zweijährigen Lein (Linum bienne). Der zweite Teil des botanischen Namens „usitatissimum“ bedeutet übrigens „viel genutzt“ oder „sehr nützlich“ und bezieht sich auf die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Pflanze, die von der Fasergewinnung über die Ölproduktion bis hin zur medizinischen Anwendung reichen. Im Garten und auf dem Balkon wird der Gemeine Lein gerne wegen seiner großen Zierwirkung gepflanzt.
Früchte:
Aus jeder bestäubten Blüte bildet sich eine etwa acht Millimeter lange Kapselfrucht mit zehn hell- bis dunkelbraunen Samen, den bekannten Leinsamen. Sie enthalten nicht nur viele Ballaststoffe, sondern sind auch voller Vitamine und Omega-3-Fettsäuren.
Nutzung & Verwendung: Heilpflanze, Faserpflanze, Gründünger, Ölpflanze
Aussaatzeit: März bis Ende April
Aussaat-Tiefe: 2,0 cm – 3,0 cm
Lage: sonnig bis halbschattig
Standzeit: einjährig
Wuchshöhe: 20 cm – 100 cm
Blühzeit: Mai bis August
TKG (Tausendkorngewicht): 2,2g = 1000 Samen
Anzucht: Linum usitatissimum wächst im Halbschatten wie in der Sonne, solange der Platz nicht den ganzen Tag beziehungsweise in den heißen Mittagsstunden beschienen wird. Lehmig-sandige, tiefgründige, eher trockene und nicht zu nährstoffreiche Böden sind ideal. Vor allem auf gut mit Stickstoff gedüngten Standorten fühlen sich die Pflanzen dagegen nicht lange wohl. Man bringt die Samen im Frühjahr, zwischen Ende März und Anfang Mai, breitwürfig im Freiland aus. Als Dunkelkeimer werden sie gut in den Boden eingearbeitet, sodass sie etwa zwei Zentimeter mit Erde bedeckt sind. Nach dem Auflaufen der Saat, was je nach Temperaturen nach einer bis zwei Wochen der Fall ist, sollte man Keimlinge, die dichter als 20 Zentimeter beieinanderstehen, auslichten. Das Verpflanzen ist aufgrund der Pfahlwurzel schwierig. Da der Gemeine Lein nicht selbstverträglich ist, darf man ihn nur alle vier bis fünf Jahre an derselben Stelle anbauen. Wer ihn im Topf halten will, braucht vor allem hohe Gefäße, damit die Wurzel ausreichend Platz findet.
Tipp: Das Saatgut kann durch Beigabe von Sägemehl und Quarzsand auf das 5 – 10 fache des Volumens aufgemischt werden. Dadurch wird eine bessere Verteilung der Samen auf die Flächen gewährleistet.
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